Sascha Gebhard: Erfolgreiches Aktientrading – die Kombination der richtigen Werkzeuge

Marktphasen

Entscheidend für die Funktionsweise jeder Strategie ist die aktuelle Marktphase. Befindet sich der breite Markt in einem Abwärtstrend, in einem Aufwärtstrend oder in einer längeren Seitwärtsbewegung? In einem Aufwärtstrend funktionieren prozyklische Strategien meist am besten. Das heißt nichts anderes, als Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen. Anleger, die mit der Börsenspekulation beginnen und dies in einem Aufwärtstrend tun, fühlen sich meist nach kurzer Zeit schon dazu berufen, sich selbst in den Himmel zu loben. Wenn der breite Markt steigt, steigen 90 Prozent aller Aktien, so kann man das grob umschreiben. Wer hier einfach long investiert, egal in welche Werte, liegt sehr oft richtig, ganz einfach weil der Markt einem recht gibt.

Anders sieht die ganze Sache aus, wenn aus einem Aufwärtstrend plötzlich ein Abwärtstrend wird, der Markt also eine Trendwende vollzieht. Plötzlich laufen viele Trades in den Verlust und der Trader sucht die Schuld zu Beginn meist bei allen möglichen Dingen, nur nicht bei sich selbst. Man wandert in eine psychologische Falle. Wer in der Aufwärtsphase nicht gelernt hat, Verluste zu begrenzen, der wird es in der Abwärtsphase meist erst recht nicht tun. Merken Sie sich aber eines: Jeder Trade, der funktioniert, ist nur Ihrem Handeln geschuldet. Jeder Trade, der nicht funktioniert, aber auch. Versuchen Sie, die Ursachen für Verluste also immer bei sich selbst zu suchen und nicht bei Politikern, Analysten oder falschen Expertentipps. Es mag politische Börsen geben oder auch von Notenbanken bestimmte Marktbewegungen – den Tradeerfolg selbst bestimmen aber am Ende nur Sie.

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Börse lässt sich im Grunde genommen auf einen einfachen Nenner bringen. In Aufwärtsphasen wird Geld verdient, in Abwärtsphasen gilt es, einfach nur kein Geld zu verlieren. Dies ist die Basis meiner langjährigen Strategie, die sich für mich bisher nachhaltig bewährt hat. Sicherlich ist dies nicht der Weisheit letzter Schluss, aber wer dies berücksichtigt, ist meist besser als 90 Prozent aller anderen Anleger, Fondsmanager und Vermögensverwalter.

Aber wie finde ich heraus, in welcher Phase sich der Markt befindet? Dazu gibt es sicherlich Hunderte von Regeln und jeder hat hier seine eigene. Es kommt auch immer auf das Zeitfenster an, innerhalb dessen Sie handeln. Manch einer handelt im Stundenrhythmus, ein anderer lässt sich einige Monate Zeit. Es gibt hier leider keine 100-Prozent-Regeln, doch wer sich mit Trendphasen beschäftigen will, dem sei die klassische Dow-Theorie ans Herz gelegt. Im Internet finden sich hierzu zahlreiche Erläuterungen. An ihrer Gültigkeit hat sich die letzten einhundert Jahre jedenfalls nichts geändert. Für sich selbst sollten Sie berücksichtigen, dass jede Strategie nur so gut ist, wie es die aktuelle Marktphase gerade zulässt.

Fundamentale Schlüsselereignisse können die Börsenrichtung ändern

Was sind das für Ereignisse, die die Richtung an den Aktienmärkten ändern können? Wer die letzten Jahre Revue passieren lässt, kommt wohl am ehesten auf die Notenbanken, die mit ihrem Eingreifen massive Marktbewegungen ausgelöst haben. Billiges Geld wurde meist als Grund für die steigenden Aktienmärkte genannt oder für die steigende Nachfrage nach Sachwerten. Letztlich ist es aber nur der Auslöser für eine ganz andere Sache. Die Richtung am Aktienmarkt wird längerfristig betrachtet nur von zwei Dingen bestimmt: steigende Unternehmensgewinne oder fallende Unternehmensgewinne. Hinter jedem Ereignis, das in der Welt stattfindet, gilt es zu ergründen, ob es zu steigenden oder fallenden Gewinnen führen wird, wie groß deren Einfluss ist und wie lange dieser gegebenenfalls anhalten könnte.

Wenn Zuversicht einkehrt, dass Unternehmen in den nächsten Quartalen ihre Gewinne werden steigern können, dann entsteht Bewertungsspielraum nach oben. Umgekehrt natürlich führen Erwartungen auf fallende Gewinne zu meist fallenden Kursen. Die Richtung der Börse ist also weitgehend getrieben von Erwartungen. Diese Erwartungen können sich nun an den verschiedensten Ereignissen bemessen und auch verändern. Viele Ereignisse haben meist nur kurzfristigen Einfluss, andere hingegen wirken sich über Jahre hinweg aus.

Als Beispiel für eine langjährige fundamentale Einflussgröße seien die Zinsen genannt. Günstige Refinanzierung wirkt sich positiv auf Investitionen und später auch auf den Konsum aus. Eine langjährige Niedrigzinsphase kann also einer der fundamentalen Grundtreiber sein, der große Trends vorgibt, wie wir sie seit den Tiefs im Jahre 2009 gesehen haben. Natürlich ist dies absolut oberflächlich betrachtet, aber es geht mir jetzt nur einmal um die Grundrichtung.

Für den Trader viel wichtiger sind Ereignisse, die sich nur kurz- bis mittelfristig auf die Börsen auswirken. Also Ereignisse, die dazu in der Lage sind, die Börsenrichtung kurzfristig zu ändern, aber gleichzeitig den Markt innerhalb der gleichen Grundrichtung halten. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit war hier das Atomunglück in Fukushima. Dieses Ereignis sorgte für fallende Erwartungen an die Gewinne der Unternehmen, da mit Japan eine große Wirtschaftsmacht für einen gewissen Zeitraum belastet wurde. Die Börse konnte diesen Verlust aber schnell wieder aufholen, weil – so schrecklich dieses Ereignis auch war – längerfristig keine nachhaltige Belastung der Weltwirtschaft festzustellen ist. Ein Phänomen, das oftmals auch bei Naturkatastrophen zu beobachten ist.

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Anders war es dann etwas später im Jahr 2011, als die Pleite Griechenlands in den Fokus rückte. Die Sparpolitik der europäischen Staaten war eine fundamentale Einflussgröße, die die Gewinne der Unternehmen für längere Zeit belasten konnte. Für eine Erholung auf ähnliche Niveaus wie 2011 benötigte der Markt dann über ein Jahr Zeit.

Als letztes Beispiel sei der Ölpreis als kurzfristig starker Einflussfaktor erwähnt. Da Öl immer noch die Triebfeder der Weltwirtschaft ist, können sich hier stärkere Anstiege sehr wohl auf die Gewinne der Unternehmen als auch auf die Ausgaben der Konsumenten auswirken. Ein Grund, weshalb Konflikte im Nahen Osten sehr oft von der Börse argwöhnisch betrachtet werden.

Ziehen wir ein Zwischenfazit. Alle Nachrichten, die um die Welt gehen und die wir täglich lesen, können für die Börse eine Relevanz besitzen. Kurzfristig sind das eine Menge, mittel- bis langfristig jedoch nur eine Handvoll.

Die grundsätzliche Frage sollte immer nur lauten: Führen diese Maßnahmen oder Ereignisse zu steigenden oder fallenden Unternehmensgewinnen? Danach richtet sich letztlich die Entwicklung der Aktienmärkte.

Dieser Artikel wird in Teil 3 fortgesetzt.

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„Eine Investition in Wissen zahlt die besten Zinsen.“

- Benjamin Franklin